20-jähriges Jubiläum der Aicomp – Ein Rückblick

Es war das Jahr 2000. Millennium. Der Zusammenbruch sämtlicher Computer wurde noch kurz zuvor vorausgesagt. Das Internet gab es nur im Minutentakt. Und doch nahm die Digitalisierung Fahrt auf. Dies waren auch die bescheidenen Anfänge von 5 SAP-Spezialisten auf der Schwäbischen Alb (DE).

Ihr nicht minder ambitioniertes Ziel? Das Vorantreiben der Digitalisierung und Automatisierung in EDV- und ERP-Systemen bei Verpackungsherstellern. Das erste Kundenprojekt bei Klingele Papierwerke in Remshalden (DE), einte die 5 Partner und gab den Startschuss zur Firmengründung der Aicomp Consulting GmbH am 13.10.2000 in Sonnenbühl (DE). Die 5 Gründungsmitglieder der Aicomp waren Ralf Stenker, Dieter Voigt, Michael Tews, Norbert Haupt und Jens Hennecke. Im Anforderungsprofil des Projekts ergab sich auch gleich der signifikante Unternehmensschwerpunkt, den die Aicomp bis heute beibehält – Die Variantenkonfiguration in der Verpackungsindustrie. Die SAP IBU Mill Products attestierte den Gründern damals ein Alleinstellungsmerkmal in diesem Umfeld und dieser Branche.

Bereits Ende 2001 nahm Aicomp internationale Geschäftsbeziehungen auf. Bei der ersten Präsentation im Oktober/November 2001 stellten Dieter und Sascha Rauhe, seit 2002 Aicomp-Aktionär, der Smurfit Stone Container Corp. unsere brandneue Geschäftslösung vor. Die ersten Schritte wurden auf dem amerikanischen Markt unternommen und damit der Grundstein für das zukünftige Aicomp-Geschäft auf dem amerikanischen Kontinent gelegt. Neue Kunden brachten Wachstum mit sich. Mit dem Folgeprojekt bei Bauernfeind (DE, CH, IT) im Jahr 2002 wurde, zusätzlich motiviert durch den Kunden Model AG, Weinfelden (CH), nach nur 1,5 Jahren ein Schweizer Standort mit eigener Firmierung in Kreuzlingen aufgebaut. Zu Beginn des Projekts wurden die Projektmitarbeiter mehrheitlich von der AICOMP Sonnenbühl getragen, die seit dem Start der Aicomp mittlerweile auf 16 Mitarbeiter gewachsen war. In der Folge wechselten dann 4 Mitarbeiter von Sonnenbühl nach Kreuzlingen. Aus dieser Arbeit entstand auch das Paper4Pack Template – Eine SAP-basierte Ready-to-Work-Branchenlösung, die über mehr als 50 automatisierte FEFCO- und ECMA-Typen sowie vorkonfigurierte Systembausteine für die Displayfertigung, die Produktion kaschierter Bögen und die Abwicklung von Preprint-Materialien im Rahmen des Zukaufs verfügte. Mit der Präsentation vor International Paper in Memphis (USA) im Juli 2003 stellte die Aicomp wichtige Weichen für die weitere Entwicklung.

Das Management verfolgte konsequent den Entwicklungspfad von einem reinen Projektanbieter zu einem Softwareanbieter mit Lizenz und Wartungskomponenten bei den Verträgen. Das führte allerdings im Jahre 2006 zu strategische Meinungsverschiedenheiten der Gründungsgesellschafter über neu geschaffene Produktangebote mit VCPowerPack, einem nahtlos integrierten SAP-Add-on zur optimierten Produktkonfiguration und -kalkulation. Letztendlich führten die Meinungsverschiedenheiten zur Trennung vom Alt-Gesellschafter und Mitbegründer Dieter Voigt. Norbert Haupt gab ebenfalls den Gesellschafter-Posten an Sascha Rauhe ab und verblieb als wichtiger Mitarbeiter im Unternehmen. Für die technische Weiterentwicklung des Kernprodukts VCPowerPack zu einer branchenunabhängigen Konfigurationslösung entschied sich das Management zur Gründung der VCXI Solutions AG in Kreuzlingen (CH) am 11. November 2007. Die 5 Inhaber waren Michael Tews, Ralf Stenker, Jens Hennecke, Sascha Rauhe und Rainer Foerster. Aicomp stand somit für erfahrene Beratung in der Verpackungsindustrie, während VCXI (variant configuration, extended and integrated) die Softwareseite präsentieren sollte. Zwischen der Aicomp Consulting und der VCXI Solutions bestand exklusive Partnerschaft. Bis 2011 wurden weitere Standorte mit eigener Firmierung gegründet.

Mit der Gründung der VCXI Deutschland GmbH (heute AICOMP Cloud) im Juni 2008 wurde ein neuer Standort in Berlin gefunden. Berlin diente als Ausgleich zu den doch eher südlich-westlich gelegenen Standorten. Berlin wurde neben seiner Lage auch strategisch aufgrund der Internationalität, Lebensqualität für Mitarbeiter und der Bekanntheit für Messen, Tagungen usw. für Kunden gewählt. In der späteren Entwicklung wurde Berlin zudem ein wichtiger Standort für die Entwicklung eines neuen Geschäftsbereiches der Aicomp.

Mit der Gründung der VCXI Solution, Inc. in Delaware am 14. August 2008 wurde als physischer Standort Fort Lauderdale, Florida (USA) ausgewählt. Es gab verschiedene Gründe für Fort Lauderdale. Aicomp war jetzt seit fünf Jahren in den USA und die Geschäfte liefen gut. Nachdem Kundenkontakte und -beziehungen nach Lateinamerika hineingewachsen waren, wurde es immer wichtiger, dort Fuß zu fassen. Nach einer gründlichen Prüfung gab das Management jedoch die Idee eines Büros in Brasilien oder Kolumbien aus steuerlichen und rechtlichen Gründen auf. Stattdessen wurde folgender Ansatz verfolgt: 1. Die Partnerschaft mit den lokalen südamerikanischen SAP-Niederlassungen festigen 2. Zusammenarbeit mit lokalen Partnern als Bodentruppen in Projekten und Beratungen vor Ort Während dieser Ansatz funktionierte, gab es jedoch einen erhöhten Bedarf an Vor-Ort-Beratung, was zu einem Bedarf an spanischsprachigen Arbeitskräften führte. Ebenso galt es die Produktentwicklung voran zu treiben. Nach dem erfolgreichen Start von VCPowerPack 1.0 im Jahr 2007 hatte die Aicomp als Gruppe für eine zentrale Produktentwicklungsidee geworben, die eine enge Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA erforderte. Eine Idee war, zumindest den Zeitunterschied zwischen Mitteleuropa und den USA zu minimieren. Betrachtet man die Hauptforderungen, gab es nur eine logische Konsequenz: Süd-Florida. Während die Flughäfen von Miami/ Ft. Lauderdale als Haupttor nach Lateinamerika direkte Verbindungen zu allen größeren Städten boten, war Südflorida ein attraktiver Bürostandort für potenzielle Mitarbeiter aus dem ganzen Land, aber auch speziell für die große lateinamerikanische Gemeinschaft im Bezirk Miami-Dade und Broward, mit der Hoffnung, spanischsprachige Teammitglieder zu finden. Und auch durch die Eröffnung des Büros in der östlichen Zeitzone wurde der Zeitunterschied zu den europäischen Standorten auf nur 6 Stunden reduziert. Man rückte damit praktisch wieder näher an Europa heran.

Mit der Gründung der VCXI Österreich GmbH (heute AICOMP GmbH) im Februar 2012 untermauerte Aicomp seinen Anspruch an Kundennähe und wählte Wien als Standort aus. Die Mondi AG, einer der größten und wichtigsten Kunden hat dort seinen Hauptsitz. Der Bekanntheitsgrad, Internationalität und Prestige der Stadt waren weitere überzeugende Entscheidungskriterien. Zusätzlich konnte Aicomp mit dem neuen österreichischen Standort das Tor zum Osten geografisch besser abdecken.

Im Jahr 2012 ging die Aicomp erste Schritte in Richtung Cloud-Technologie und untersuchte zusammen mit der ByD Consult GmbH sinnvolle Integrationen in das SAP Cloud ERP Business ByDesign, um seinen Kunden auch neue technologische Szenarien anbieten zu können.

  • 013 ziehen die Firmen der Aicomp und VCXI unter ein Dach der aicomp | group als gesamtheitliche Unternehmensgruppe. Der Markenname Aicomp war zu wertvoll, um ihn lediglich auf die Beratungsleistung zu reduzieren. Zudem konnte die VCXI nie richtig als Marke etabliert werden. Bis 2017/2018 wurde der Prozess der Transformation, Umbenennung und Zusammenführung aller Firmierungen und Standorte unter der Marke Aicomp bzw. aicomp| group abgeschlossen.

Mit der Übernahme der Abayoo Business Network GmbH im Jahr 2016 setzte die Aicomp nach gemeinsamen Projekten stärker auf das Entwicklungspotential der Cloud-Technologien im Leistungsportfolio. Damit erweiterte die Aicomp ihre bestehende Expertise im SAP-ERP-On-Premise-Umfeld um die Erfahrung aus mehr als 100 Cloud-Projekten und wurde SAP Gold Partner. Nach vielen Jahren auf ähnlicher Firmengröße (ca. 40-50 Mitarbeiter und 5-6 Mio Umsatz) konnte ab 2016, auch durch den Zukauf der Abayoo und der Gewinnung von neuen, großen Projekten, die Anzahl der Mitarbeiter und der Umsatz verdoppelt werden. 2018 kam jedoch der Rückschlag. Zu hohe Erwartungen und damit verbundene Investitionen in den Erfolg der Cloudsparte bei gleichzeitig ausbleibenden Vertriebserfolgen der SAP Cloudprodukte führten Ende 2018 / Anfang 2019 zum Rückbau der Cloud Operations (von 35 Mitarbeitern runter auf 10). Es galt das Motto des “Gesundschrumpfens” und nicht der Auflösung, um die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit zu erhalten und bestehende Investitionen sinnvoll weiterverfolgen zu können.

In den Jahren 2017 und 2018 führte Aicomp mit der Gründung von zwei weiteren Firmenstandorten in England und Bosnien die internationale Expansion weiter und erschloss damit zusätzliche Märkte in vielversprechenden Regionen.

Wir schreiben das Jahr 2020. Die Welt scheint durch den Corona-Lockdown still zu stehen und für viele ist die Zukunft etwas ungewisser geworden. Dennoch hat es die Aicomp bisher gut durch die Krise geschafft. Die Gesellschafter, Partner und auch die Mitarbeiter können mit Stolz auf die letzten 20 Jahre zurückblicken. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, dass die Aicomp dort steht, wo sie heute ist. Heute hat die Aicomp weltweit ca. 75 Mitarbeiter, Erfahrungen mit mehr als 130 Kunden aus über 290 erfolgreichen Implementierungsprojekten. Die beiden aktuellen Geschäftsführer Jens Hennecke und Jeroen Koopman wünschen der Aicomp weiterhin stetiges und gesundes Wachstum und bedanken sich bei den Mitarbeitern für die Treue, das Engagement und das entgegengebrachte Vertrauen.

Patric Klatte Aicomp Consulting GmbH Undinger Straße 2 72820 Sonnenbühl +49 151 51 600 401

Aicomp ist ein IT-Unternehmen für Business-Software im SAP-Umfeld mit Niederlassungen in den USA, Großbritannien, Deutschland, der Schweiz und Österreich. Als einer der führenden Anbieter von Konfigurationslösungen für SAP ERP-Systeme als auch Implementierungspartner und Reseller für SAP-Cloudlösungen bietet die heutige Aicomp Group Softwareprodukte und Beratungsdienste an, um Kunden vom Mittelstand bis zum global aktiven Konzern bei End-to-End-Szenarien und im Speziellen CPQ-Prozessen sowie bei der Digitalisierung von CRM- und HR-Prozessen zu unterstützen.